Der Ursprung der Steckentäler
Herausragend in der Weiler Fasnet ist die Figur des Steckentälers.
Der Ursprung liegt ein einem Waldgebiet im nördlichen Schwarzwald. Im so genannten Steckental trieb er sein gutmütiges Unwesen und seine Späße.
Die Weil der Städter wohnen in der Nähe des Steckentals und erzählten sich abends am Herd die Geschichten der gefürchteten Spukgestalt.
Gruppenbosse damals bis heute
von damals…
…bis heute
Horst Schönhardt
Karl Schuwerk
Karlfriedrich Blumhardt
Jürgen Schätzler
Jürgen Frey
Benjamin Buhl
Ciro Langella
Entstehungsgeschichte
Früher war unsere Gegend weitgehend unbewaldet. Die Gegend sah so aus wie heute noch der Mittelberg.
Auf den kahlen Hügeln sah man höchstens die Richtstätten und Galgen der Nachbarorte, die Siedlungen selbst lagen im Tal.
Erst im 18. Jahrhundert pflanzte man die Nadelwälder an und schuf die heutige Anmutung der Landschaft.
Einzig das Steckental war mit farbenfrohem Laubwald bewachsen.
Unser Gründer Horst Schönhardt sinnierte:
In so einem Wald muss es doch Geister geben!
Gemeinsam mit Max Holdenried, Albert Braun und Paul Mebes begann Horst Schönhardt, unsere Maskengruppe zu planen.
Sie ließen sich von einem erfahrenen Altensteiger Schnitzer Vorschläge machen.
Die Vorschläge entsprachen nicht den Erwartungen – zu unfreundlich kam die Maske rüber.
Auch mit der Gestaltung des Häses, mit Behang aus Zapfen oder Hättele war man noch nicht zufrieden.
Für die Kopfbedeckung waren anfangs Haare aus Hanf geplant.
Dann ergriff Max Holdenried die Initiative und schuf ein eigenes Muster für eine Maske.
Aus Lindenholz schnitzte er einen Entwurf, der nach und nach den Vorstellungen von einem freundlichen Geist entsprach.
Mit schönen Farben erhielt die Maske ihr freundliches, frisches Aussehen.
Das Häs war noch als „Hätteleshäs“ geplant.
Leider konnte man damit nicht sitzen, denn die filigranen Zapfen wurden beim Sitzen zerquetscht.
Ein schöner Kerl!
Leider war er durch die Hättele nicht gesellschaftsfähig. Der Kopfschmuck war zu schwer, das Häs zu zerbrechlich.
Aber der Anfang war gemacht!
Man kam auf die Idee, Blätter einheimischer Bäume aus Stoff zu verwenden.
Allerdings brauchte man pro Häs etwa 600 bis 800 Blätter.
Es wurden Stanzformen der unterschiedlichen Blätter gefertigt.
Gestanzt wurde bei der Firma Seethaler.
Hilfreich waren die Stoffspenden der hiesigen Wolldeckenfabrik Weil der Stadt.
Die Holzschuhe wurden aus Holland besorgt.
Um bequem laufen zu können war schon noch etwas Nacharbeit nötig.
Manche ließen sich die Schuhe auch besohlen.
Zum „Krach machen“ waren unterschiedliche Holzinstrumente im Einsatz, von den Rätschen der Weinbauern bis zu afrikanischen Kürbisschetterle.
Mit einem Heidschnuckenfell als Kopfbedeckung und einem Stecken mit Wurzeln war das Häs komplett.
1980
In diesem Jahr nahmen die Steckentäler erstmals am großen Umzug teil.
Im ersten Jahr bestand die Gruppe aus 13 Mitgliedern mit Maske.
Es konnte also losgehen!
Jetzt konnten die Umzüge und Rumzüge, die Ausfahrten, Programmpunkte und Kappenabende beginnen.
Die kleine Gruppe machte nahezu alles gemeinsam, eine schöne Zeit.
Eine Figur des Steckentälers ziert auch den Narrenbrunnen.
Bereits 1996 wurde die Figur am Brunnen montiert.
Unsere Gruppe hat heute über 100 Mitglieder und gehört zu den freundlichsten Hästrägern.
„Du bisch aber a netter“ hören wir oft.